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Carl Sternheim
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Scènes de la vie héroïque des bourgeois ; la culotte, la cassette, schippel le bourgeois
Carl Sternheim
- L'Harmattan
- De L'allemand
- 16 Septembre 2009
- 9782296100114
"Ceci est un plaisir contemporain phénoménal : de mourir de rire lorsqu'il est question d'une petite épouse de fonctionnaire qui perd sa culotte en pleine rue, ou du testament d'une vielle tante rance, de la savoureuse et nocturne ascension bleu-Picasso de Schippel pour accéder au lit d'une femme de rang et classe supérieurs (...)."Voilà comment Carl Sternheim (1878-1942), leur auteur, résume le sujet apparemment simple des trois comédies réunies dans le présent volume.
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Schippel ou le proletaire bourgeois / tabula rasa
Carl Sternheim
- Mercure De France
- Theatre Mercure
- 15 Décembre 1975
- 9782715210684
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Napoleon et autres recits; carl sterneim
Carl Sternheim
- Gallimard
- L'etrangere
- 23 Novembre 1995
- 9782070743742
«Il alla le long des routes, traversa des marchés, des villages, des villes. Il s'arrêtait au hasard, restait parfois des mois, des années engagé comme gardien, valet, journalier. Son image du monde se compléta, s'arrondit. Il vit partout les masses abruties par leur lutte pour la vie, enchaînées aux chaudières et aux machines par des entrepreneurs sans vergogne, inlassables à fabriquer des produits qui, faute de débouchés, rendraient nécessaires un jour ou l'autre de nouvelles guerres, de nouvelles hécatombes d'hommes déchiquetés (...)»Chaque histoire de Carl Sternheim, quel qu'en soit le protagoniste - gardien de la paix, banquier, musicien, servante ou Napoléon -, entraîne le lecteur dans une incroyable équipée que celui-ci partage de tout son être, comme physiquement, car la tension nerveuse, sans aucun exemple, de l'écriture de Sternheim est contagieuse.
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Chronik von des zwanzigsten Jahrhunderts Beginn
Carl Sternheim
- Culturea
- 14 Janvier 2023
- 9791041903351
Bei Anbruch des Tages Epiphanias hielt der Schutzmann im sechsten Revier, Christof Busekow, Posten am Schnittpunkt der Hauptstraßen seit vier Stunden. Anfangs hatte ihn das Bewußtsein, Ordnung und Sicherheit hingen von seiner einzigen Person ab, zu hochster Dienstbereitwilligkeit gestählt; allmählich, da alles sich schickte, verlor seine Aufmerksamkeit das Gespannte, schwang mit der Masse der Bewegenden und Bewegten. Je näher Ablosung rückte, überwogen in ihm zwei Empfindungen. Es schien regnen zu wollen, er fühlte vor, wie er, mit eingezogenen Schultern auf dem Heimweg sacht auftretend, Pfützen auf den Steinen vermeiden würde; mehr als diese Vorstellung beglückte ihn des Kaffees Duft, der beim Eintritt in die Wohnung auf dem Tisch hergerichtet sein mußte. Nur von Zeit zu Zeit flog sein Wille in die Brille zurück, riß in flüchtiger Emporung Locher in Gegenüberstehendes. Dieser bewaffnete Blick packte nicht nur Passanten in Zivil; wie er aufflammend vorwärtsschoß, zwang er auch Busekows Kameraden zur Bewunderung, sie empfanden: der schaut durch Tuch und Haube; ist geborener Polizist. Von einem tüchtigen Menschen war die Schlappe der Geburt, Kurzsichtigkeit, zu einem Vorteil für sich umgebogen worden, hatte er, seiner Nichteignung für eine Aufsichtsstellung im Urteil zuständiger Instanzen gewiß, alle gesunden Kräfte von andern Organen ins Auge hochziehend, diesem hinter Gläsern so schneidigen Ausdruck verliehen, daß die befugten Personen erklärten, sie erwarteten Besonderes von seinem scharfen Hinsehen. Er wiederum, besorgt, er mochte diese Hoffnung enttäuschen, wandelte, den Korper immer mehr vergewaltigend, im Lauf der Zeiten die gesamte Barschaft an praller Muskelkraft in Späh- und Spürvermogen um, bis seine Schenkel, die unter dem Sergeanten des fünfzigsten Infanterieregimentes gewaltige Tagmärsche zurückgelegt hatten, ihn saftlos und schlapp auf Posten kaum mehr hielten, die einst von Gewehrstrecken geschwellten Arme Lust leidenschaftlichen Zugreifens verloren. Da er aber für gewohnlich unbewegt auf einer Steininsel zwischen zwei Fahrdämmen stand, an dieser vom Verkehr belebten Stelle außer dem Auge selten der Arm des Gesetzes gefordert wurde, blieb dieser leibliche Mißstand ihm verborgen.
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Die Erzählung Napoleon erschien in der Sammlung Der Jüngste Tag, Leipzig 1918, und ist eine Geschichte des Koches und Restaurantbesitzers Napoleon. An Hand einer fiktiven Biographie werden verschiedene mogliche Auffassungen von Kochkunst und Essgenuss vorgeführt. Parallel dazu wird der Wandel in den - gastronomischen - Weltanschauungen mit den Veränderungen in der Gesellschaft und dem Liebesleben des Individuums in Beziehung gebracht. Napoleon wurde 1820 zu Waterloo im Eckhaus, vor dem sich die Steinwege nach Nivelles und Genappes trennen, geboren. Sein Kinderleben verließ historischen Boden nicht. Über die durch Hohlwege gekreuzten Flächen, auf denen des Kaisers Kürassiere in Knäueln zu Tode gestürzt waren, gingen seine Soldatenspiele mit Gleichaltrigen. Sie lehrten ihn ewige Gefahr, Wunden und Sieg. Zwolf Jahre alt, nahm er von Kameraden beherrschten Abschied, sprang zum Vater in die Kalesche und fuhr nach Brüssel hinüber, wo er vor einem Gasthaus abgesetzt wurde. In der Küche des Lion d'Or lernte er Schaum schlagen, Fett spritzen, schneiden und schälen.
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Ulrikes beflaggtes Elternhaus, Schloß Miltitz, stand unter Fohren in einem Blachfeld der Uckermark. Trat von der Anfahrt und geharkten Wegen man zur Seite, sank der Fuß durch Sand auf Grund. Manchmal stak eine Stange, saß wo ein Rabe im Park; sonst war Acker. Latten fehlten Bänken, Rabatten das Mittelstück. Am Haus des ersten Stockes viertem Fenster eine Scheibe.
Von Blei schien meist der Himmel. Blaue Fahnen klafften kaum hinein, häufig aber strich Regen schräg und mengte aus Erde klebriges Gelb, durch das ein Wagen sich vors Haustor wälzte.
In das trat Paschke, der Diener, stracks und gab allem, was ankam, den Arm. Die Kinder warf er wie Bälle zum Flur, wo Graf Bolz, der Vater, mit drohnendem Willkomm empfing. Aller Mahlzeit Beginn und Schluß hieß Gebet. Brot, Schwein und Kartoffel lagen inmitten. Das und die Familie war protestantisch. Preuße der liebe Gott.
Evangelisch war Magd, Knecht und Vieh und alles sehr in den Herrn gekehrt. Über der Gemüter fader Landschaft lag in Kindern und Gesinde des Hausherrn Zufriedenheit als Licht, wie Sturm und Gewitter sein Unwille. Auf seine Person war alles Begreifen gedrillt, der Hosen Sitz, des Bartes Schmiß früh allemal Symbol. -
Napoleon wurde 1820 zu Waterloo im Eckhaus, vor dem sich die Steinwege nach Nivelles und Genappes trennen, geboren. Sein Kinderleben verließ historischen Boden nicht.
Über die durch Hohlwege gekreuzten Flächen, auf denen des Kaisers Kürassiere in Knäueln zu Tode gestürzt waren, gingen seine Soldatenspiele mit Gleichalterigen. Sie lehrten ihn ewige Gefahr, Wunden und Sieg.
Zwolf Jahre alt, nahm er von Kameraden beherrschten Abschied, sprang zum Vater in die Kalesche und fuhr nach Brüssel hinüber, wo er vor ein Gasthaus abgesetzt wurde. In der Küche des Lion d'or lernte er Schaum schlagen, Fett spritzen, schneiden und schälen. Gewohnter Überwinder der Kameraden auf weltberühmter Walstatt, ließ er auch hier ganz natürlich die Mitlernenden hinter sich und war der erste, der die Geflügelpastete nicht nur zur Zufriedenheit des Chefs zubereitete, sondern auch nach den Gesetzen zerlegte.
Er selbst blieb von allen Speisenden der einzige, den der Vol-au-vent nicht befriedigte, doch nahm er Lob und ehrenvolles Zeugnis hin, machte sich, siebenzehnjährig, auf den Weg und betrat an einem Maimorgen des Jahres 1837 durch das Sankt Martinstor Paris.
Als er von einer Bank am Flußufer die strahlende Stadt und ihre Bewegung übersah, wurde ihm zur Gewißheit, was er in Brüssel geahnt: Nie würde er aus den allem Verkehr fernliegenden Küchenräumen jene enge Berührung mit Menschen finden, die sein Trieb verlangte. Tage hindurch, solange die ersparte Summe in der Tasche das Nichtstun litt, folgte er den Kellnern in den Wirtschaften gespannten Blicks mit inniger Anteilnahme; verschlang ihre und der Essenden Reden, Lachen, Gesten. An einem hellen Mittag, da eine Dame Trauben vom Teller hob, den ihr der Kellner bot, trat er stracks in die Taverne auf den Wirt zu und empfahl sich ihm durch Gebärden und flinken Blick als Speisenträger.
Nun brachte er Mittag- und Abendmahl für alle Welt herbei. Es kam von beiden Geschlechtern jedes Alter und jeder Beruf zu seinen Schüsseln und sättigte sich. Unermüdlich schleppte er auf die Tische, fing hungrige Blicke auf und satte, räumte er ab. Nachts träumte er von malmenden Kiefern, schlürfenden Zungen und ging anderes Morgens von neuem ans Tagwerk im Bewußtsein seiner Notwendigkeit. -
Bei Anbruch des Tags Epiphanias hielt der Schutzmann im sechsten Revier, Christof Busekow, Posten am Schnittpunkt der Hauptstraßen seit vier Stunden. Anfangs hatte wie sonst das Bewußtsein, Ordnung und Sicherheit hingen von seiner einzigen Person ab, ihn zu hochster Dienstbereitwilligkeit aufgestählt; allmählich aber, da alles friedlich sich schickte, verlor seine Aufmerksamkeit das Gespannte und schwang zustimmend mit der Masse der Bewegenden und Bewegten.
Je näher Ablosung rückte, überwogen in ihm zwei Empfindungen. Es schien alsbald regnen zu sollen, und er fühlte vor, wie mit eingezogenen Schultern, auf dem Heimweg sacht auftretend, er Pfützen auf Steinen vermeiden würde; mehr als diese Vorstellung beglückte ihn des Kaffees Duft, der beim Eintritt in die Wohnung auf dem Tisch hergerichtet sein mußte. Nur noch von Zeit zu Zeit flog gesamte Energie in die Brille zurück und riß in flüchtiger Emporung Locher in Gegenüberstehendes.
Dieser bewaffnete Blick packte nicht allein Passanten in Zivil; wie er aufflammend vorwärtsschoß, zwang er auch Busekows Kameraden zur Bewunderung, und sie empfanden: dieser schaut durch Tuch und Haube, er ist geborener Polizist. -
Quand les chevaux parlent aux hommes
Léon Tolstoï, Alexandre Kouprine, Carl Sternheim
- Éditions du Rocher
- Cheval Chevaux
- 29 Mai 2003
- 9782268045870
On trouve en Amérique des hommes qui, paraît-il, murmurent à l'oreille des chevaux. En Russie, c'est l'inverse : ce sont les chevaux qui murmurent à l'oreille des hommes... Les plus grands écrivains russes ont rapporté les confidences de ces chevaux bavards, qui ont pour noms Kholstomier, Émeraude, Libussa. Réunies pour la première fois, les nouvelles de Carl Sternheim, d'Alexandre Kouprine (inédite en France) et de Léon Tolstoï (accompagnée de photos rarissimes) nous en disent long sur les pensées secrètes des quadrupèdes - et davantage encore sur celles des bipèdes. Faire parler les chevaux : ce vieux rêve d'écrivain a fini par constituer un genre à part entière, ce que, dans son introduction, Jean-Louis Gouraud appelle la littérature hippophone - et dont les trois textes rassemblés ici sont les chefs d'oeuvre.